Photomorphosis - FineArt Prints
Photomorphosis - was hat es mit diesem seltsamen Wort auf sich? Photomorphosis, auf meine Photographien bezogen, beschreibt für mich, den Prozess des Werdens, des Entwickelns. Einen Prozess der, gleich der Entwicklung eines Schmetterlings, über verschiedene Zustände hinweg, das Vorhandene verwandelt um es in anderer, verwandelter Form auferstehen zu lassen. Meine Bilder sind photographische Produkte die in einem mehrstufigen Prozess, der nicht gleichförmig abläuft, sondern auf das Motiv und dessen Stimmung Rücksicht nimmt, entwickelt worden. Weitergetrieben nicht des Prozesses wegen. Viel mehr möchte ich dem sinnlichen Eindruck beim Festhalten der Szenerie Vorrang geben – meiner Empathie gegenüber der Szene Ausdruck verleihen. Dabei lasse ich auch der Phantasie Raum, um sie später an den Betrachter weiterzureichen. Das bedeutet, dass ich mich einlasse auf das Gebotene, dort verweile, interpretiere, um es dann aufgeladen mit meiner Phantasie festzuhalten. Photographieren ist für mich, in diesem Zusammenhang, eine kontemplative, dem ZEN nahestehende, Handlungsweise. Nur dass eben mit der Erfassung des Motives, (wie in der ZEN-Photographie) der Weg noch nicht zu Ende ist. Versehen mit Notizen, werden die Bilder den unterschiedlichsten digitalen Verfahren unterworfen, bis sie schließlich dem Resultat meiner Erfahrung vor Ort, nahekommen. Die meisten gestalterischen Parameter sind bei der Aufnahme bereits berücksichtigt. In der Folge geht es darum den Abgleich zwischen Motiv, Impression und Phantasie zu finden, damit das Motiv zum Bildnis wird. Auch das geschieht spielerisch-einfühlsam und ähnlich meditativ wie die Aufnahme selbst. Es ist sicher interessant zu wissen, dass viele Bilder der letzten Instanz, der des Wandelns, nicht genügen. Sie finden nicht den Weg zum Betrachter, da sie sich der Metamorphose widersetzen. Aus welchem Grund auch immer. Auch das gehört zum Prozess der Photomorphosis so wie ich ihn schätze. Kritiker mögen sagen „Alles schön romantisch“ - ich erwiedere: Richtig, aber nur was die Nähe zur „Romantik“ betrifft. Und dort fühle ich mich gut aufgehoben.

Friedrich E. Becht